29.04.2014
Nach langer Zeit der Abstinenz habe ich mich seit Bekanntwerden eines echten Merkur Systemfehlers vor zwei Monaten wieder vermehrt den örtlichen Spielhallen zugewandt. Dabei wäre es für mich wohl besser gewesen diese Meldung einfach auf GambleJoe zu veröffentlichen und es danach gleich ad acta zu legen. Leider begab ich mich dann aber doch noch auf die sinnlose Suche nach einem Gerät, wo der Fehler noch nicht behoben bzw. das Roulette von Merkur noch nicht deaktiviert war.
Wie zu erwarten wurde ich auf dieser Suche nicht fündig, dafür habe ich jedoch fast 4.000€ in den letzten 2 Monaten in den Sand gesetzt. Den höchsten Gewinn, den ich in dieser Zeit erreichen konnte lag bei ziemlich exakt 210€, welchen ich dann aber wieder verspielte. Den höchsten Gewinn, den ich in dieser Zeit bei einem anderen Spieler zu Gesicht bekam lag bei ca. 350€. Ich unterhielt mich ein wenig mit dem „glücklichen“ Gewinner, welcher nach eigenen Angaben eine Woche zuvor schon 400€ aus den Daddelkisten zog – nach den Verlusten erkundigte ich mich jedoch nicht.
Es ist im Grunde immer dasselbe: Man möchte nur „kurz“ die neuen Spiele testen und ein wenig zocken und im Handumdrehen wurde man drei Stunden und 400€ beraubt und versucht die nächsten Wochen vergeblich die Verluste wieder auszugleichen. Man wurde auch der Zeit beraubt, da man die Fressorgien dieser Maschinen wohl kaum als Unterhaltung bezeichnen kann. Es ist wenig unterhaltsam, wenn obwohl man auf 20 Cent spielt, trotzdem nicht einmal kleine Zwischengewinne kommen, um wenigstens die zermürbenden Buchungszeiten zu umgehen.
Noch vor 2005 gab es in Deutschland eine fest vorgeschriebene gesetzliche Auszahlungsquote, welche 60% der um die Umsatzsteuer verminderten Einnahmen betrug. Es wurden also netto 48,6% der Einnahmen wieder an die Spieler ausgeschüttet. Seit 2005 ist diese Ausschüttungsquote jedoch nicht mehr vorgeschrieben und liegt somit in der Hand der Automatenproduzenten.
Allein schon diese Fakten sollten genügen um zu erkennen, dass es in Spielhallen nichts mehr oder nur noch wenig zu gewinnen geben kann. Wer natürlich denkt, dass ein Unternehmen diese Freiheit in der Gestaltung der Gewinnausschüttung nicht im Sinne der „Gewinnmaximierung“ nutzt, ist an dieser Stelle leider nicht mehr zu helfen.
Es ist aber auch nicht „der böse Gauselmann“, welcher allein für die geringe Auszahlungsquote verantwortlich ist, sondern ist komplexen Wechselwirkungen verschiedener Faktoren geschuldet.
So müssen die Spieler hierzulande nicht nur die gesamten Kosten der Spielotheken inklusive Steuern, Angestellte und die „tollen Snacks“ finanzieren, sondern auch die komplette dahinterliegende Glücksspielindustrie samt ihren Aktionären – jeder von ihnen will und muss mehr oder weniger gut auf Kosten der Spieler leben.
inzu kommt, dass die Glücksspielindustrie seit jeher drastischen Beschränkungen und gesetzlichen Unsicherheiten unterliegt und von staatlicher Seite blockiert wird. Wie aber bereits im Artikel „Wem dient der Spielerschutz in Deutschland wirklich?“ festgestellt wurde, handelt es sich hierbei jedoch um keinen wirklichen Spielerschutz, sondern schützt lediglich die staatlichen Spielbanken davor ihre vermögenden Spieler an die Privatwirtschaft zu verlieren.
Abschließend kann nur festgestellt werden, dass bei solch einer Ausgangslage für die Spieler in Spielhallen keine Gewinne mehr übrig bleiben können. Als einzige Alternative bleiben uns Spielern wohl doch nur sichere Online Casinos im europäischen Ausland zu besuchen.
Zwar sind auch in Online Casinos keine Gewinne garantiert aber auf lange Sicht sollte man deutlich besser fahren und mehr Gewinne mit nach Hause nehmen als in Spielhallen – weniger ist auch kaum möglich! Hinzu kommt, dass Glücksspielangebote im Ausland besser geregelt sind und dort wenigstens eine Auszahlungsquote von ca. 95% für Online Casinos existiert. In meinem Artikel „Online Casinos: Eine erste Bilanz“ ziehe ich eine persönliche Bilanz und komme bei quasi jedem Anbieter wo ich langfristig spielte, auf eine persönliche 80-prozentige Ausschüttungsquote.
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